E-Technikum Universität Rostock

Rostock, Deutschland

Im Wettbewerb um den Neubau des E-Technikums für die Institute der Elektrotechnik der Universität Rostock zeigt der Entwurf von GBP Architekten einen rötlichen Körper aus keramischen Fassaden-Elementen, der auf einem eingeschossigen Sockel ruht.

Die klare, prägnante Gestaltung fügt sich in ihrer Farbgebung und Materialität in das Ensemble der Institutsbauten auf dem Campus ein. Die einheitliche Hülle bindet die verschiedenen Programme der Elektrotechnik-Institute zusammen, die Fassade reagiert in ihrer Ausbildung auf die jeweiligen Programme. Je nach Anforderungen der dahinter liegenden Raumgruppe variiert die Dichte der keramischen Vorhangfassade: ganz geschlossen in den opaken Bereichen löst sie sich vor den Fensterbändern aus thermisch getrennten Aluminiumfensterprofilen in eine unregelmäßige Struktur aus unterschiedlich dicht gesetzten Keramik-Baguettes auf.

Das Programm des E-Technikums ist einerseits vertikal nach Funktionseinheiten gegliedert.
Zwei klar differenzierte Bereiche – ein Sockel und ein darauf ruhender Körper – gliedern das Volumen in die gemeinschaftlichen und die Instituts-Bereiche. Die gemeinsamen Bereiche des E-Technikums nehmen den Erdgeschossbereich ein: Verwaltung, Auditorium, Projektfläche und Seminarräume. Die beiden Institutsbereiche – Nachrichtentechnik bzw. Mikroelektronik/Datentechnik – mit ihren Professoren- und Mitarbeiterbüros sowie den Laboren und Seminarräumen erstrecken sich über die drei Obergeschosse. Diese Gliederung wird in der Fassadengestaltung ablesbar: ein dreigeschossiger, klar ablesbarer Körper ruht auf einem eingeschossigen Sockel.

Der massive Sockel bildet eine feste Basis für das Institut. Er lenkt die Passantenströme um das Gebäude auf den nordwestlich zur Campus-Achse ausgerichteten Eingang.
Durch die formale Ausbildung des Sockels – das hervorspringende Auditorium und den Einschnitt des Windfangs – wird der Eingang selbstverständlich akzentuiert. Das Auditorium bildet damit einen besonderen Blickfang, es markiert den Zugang zum Gebäude und gliedert den Vorbereich.

Das Programm des E-Technikums ist zudem horizontal nach Raumtypen zoniert: die östlich ausgerichteten Räume dienen als Labore und Seminarräume. Die Mitarbeiterbüros sind westlich ausgerichtet. Die Professorenbüros orientieren sich auf die nördlich des E-Technikums liegende Campus-Achse.

Um eine spätere Umbauflexibilität zu gewährleisten und Anpassungen im Raumprogramm vornehmen zu können, ist die innere Fassade in Modulen gerastert. Dieses Modul kann alle Raumgrößen auf beiden Seiten mit nur geringfügigen Abweichungen vom vorgegebenen Funktionslayout abbilden. Zur Abbildung von Zwischengrößen wird das Raster an bestimmten Stellen durch zusätzliche Pfosten im Halbmodul ergänzt. Diese Rasterung ermöglich ein kostengünstiges und flexibles Fassadensystem, das nachhaltig eine lange Benutzbarkeit des Gebäudes garantiert – auch bei sich ändernder Raumorganisation.

Kategorie
  • Wettbewerb
  • Lehre & Forschung
Bauherr Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau
BGF 2.147 m²
Leistungsphase Wettbewerb