Besucher- und Informationszentrum des Deutschen Bundestages
Berlin, Deutschland
Das Besucher- und Informationszentrum (BIZ) für den Bundestag ergänzt als neuer integrativer Baustein das Ensemble des Regierungsviertels. Es versteht sich als zeitgenössischer Bau der Berliner Republik und bezieht sich in städtebaulicher Einordnung sowie architektonischer Ausformung auf das Band des Bundes und das Reichstagsgebäude.
Ein schwebender Körper fügt sich in das Volumen des Baumbestands im Tiergarten südlich der Scheidemannstraße ein. Die Hauptfassade des BIZ orientiert sich orthogonal auf diesen zentralen Freiraum vor dem Reichstag und schafft durch ihre zurückhaltende, selbstverständliche Präsenz eine neue Adresse im Regierungsviertel.
Das BIZ baut sowohl über die städtebauliche Position und Ausrichtung, als auch über sein Volumen und seine Material-Ausbildung einen Bezug zum Reichstagsgebäude, dem Ensemble der Bundesbauten und dem Tiergarten auf.
Gebäudevolumen und –material greifen Themen der Bundebauten wieder auf: ein Spiel transparenter und massiver Flächen, das in neuer Form interpretiert wird:
Das massive Volumen des schwebenden Obergeschosses lehnt sich in seiner Materialität an den hellen Sichtbeton der Bundesbauten an. Seine Oberflächenstruktur ist hingegen nicht glatt, sondern abstrahiert das Muster des Baumbewuchses, in das sich das Gebäude einfügt.
Diese Massivität ist gezielt durch Öffnungen durchbrochen, die Durchblicke zum städtebaulichen Umfeld schaffen, primär eine direkte Sichtbeziehung zum Reichstagsgebäude mit seiner Kuppel als Ziel und Anlass des BIZ.
Dem zurückhaltenden Äußeren wird im Inneren ein räumlich prägnanter zentraler Drehpunkt entgegengesetzt, der zugleich die visuelle Verbindung zum Reichstagsgebäude - dem Ziel des Besuchs - herstellt.
Das Programm ist entlang einer einfachen, klaren Wegeführung organisiert. Es verteilt sich auf drei übereinander geschichtete Volumina, die durch ein vertikalen Foyer-Raum (Atrium) mit einer spiralförmigen Erschließungsrampe zusammengebunden werden:
Über der transparenten Eingangsebene mit Zugang und zentralen Foyerfunktionen ruht ein massiver Körper, der die Besucherprogramme (Plenarforum, Seminarräume, Cafeteria) aufnimmt.
Das Untergeschoss stellt nicht nur die Anbindung an den Tunnel zum Reichstagsgebäude her, sondern versorgt den Besucher auf seinem Weg in das Reichstagsgebäude auch mit vorbereitenden Informationen (Kommunikationsforum, Filmbereich).
Diese drei Ebenen werden durch das polyvalente vertikale Atrium miteinander verbunden, das zugleich Foyer, Erschließung und Ausstellungsbereich ist. Als lichtdurchfluteter Raum markiert er zugleich den Ausgangs- bzw. Endpunkt des Tunnels. Die Rampen in seinem Inneren nehmen wegbegleitend Kommunikationsbereiche auf und machen zusammen mit den Aus- und Durchblicken den Weg hinunter zum Tunnel zu einem räumlichen Erlebnis.
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Bauherr | Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung |
BGF | ca. 7800 m² |
Leistungsphase | Wettbewerb |